Aus der Neuen Westfälischen-Zeitung, Online-Ausgabe für System CX57, Dienstag, 12. November 2030
Starshot-Reise nach Singer C2 verzögert sich
Anno 2024 rief der Unternehmer Juri Asimov (53) das ehrgeizige Vorhaben ins Leben, innerhalb der nächsten zehn Jahre eine Miniatursonde zum 10,2 Lichtjahre entfernten Planeten Singer C2 zu senden. Asimov ist Gründer des Project Starshot, welches vorsieht, durch Laserstrahlen auf ein Lichtsegel ein winziges Raumschiff auf fünfundzwanzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen. Das 2016 von Asimov und zwei Astronomie-Professoren ins Leben gerufene Projekt genießt mittlerweile weltweit Kultstatus und hat jede Menge berühmte Befürworter sowie Förderer.
Fest geplant war, im Jahre 2034 das Sternenschiff auf die Reise zu schicken. Bislang sah auch alles danach aus, dass dieses tatsächlich geschehen würde. Das angepeilte Budget von über vier Milliarden Euro war Dank der globalen Begeisterung nach dem Beweis für Leben auf Singer C2 im Begriff erreicht zu werden. In der Wüste von Algerien erhielt die Asimov-Gruppe die Pacht über ein Stück Land, auf dem im nächsten Jahr mit dem Bau der Batterie von Laserkanonen begonnen werden sollte. Parallel wurden erste Tests mit dem Lichtsegel erfolgreich in Modellversuchen durchgeführt. Zudem sind Verträge mit der ESA bereits unterschrieben, die es der Asimov-Gruppe ermöglichen, die Minisonde samt Segel in die Ausgangsposition im Weltraum zu bringen. In einem Interview mit der Zeitschrift The Scientist Anfang Juni gab sich der Firmengründer noch überaus optimistisch, das Projekt Starshot vielleicht gar unterhalb des ursprünglichen Zeitplans Realität werden zu lassen.
Nun scheint dieses Vorhaben vorläufig zu scheitern. Am heutigen Dienstag gab Project Starshot eine kurze Pressemitteilung heraus, in der es heißt, dass der Start der Reise nicht wie geplant stattfinden werde. Gründe, warum es zu der Verzögerung kommt, nannte das Unternehmen keine. Allerdings möchte sich Gründer Juri Asimov am morgigen Mittwoch um 18:00 Uhr Londoner Zeit über seine diversen Social Media-Kanäle in Form eines Videos an die Öffentlichkeit wenden. Die Anzeichen verdichten sich, dass die Botschaft mit der Gesundheit des Firmengründers in Verbindung stehen könne. Bereits seit März diesen Jahres flammen immer wieder Gerüchte auf, dass Asimov erkrankt sei. Doch Genaueres weiß man bislang jedoch nicht.